Versetzung an den Grabser Mühlbach

Die Messerschmiede war durch die Versetzung am Farbbach von 1978 zwar gerettet und mit viel Engagement restauriert worden. Der Standort erlebte jedoch vielfältige Veränderungen, die sich nicht als Vorteil für das kulturhistorisch wertvolle Objekt erwiesen: Die Parzelle wurde 1988 explizit als Bauland verkauft. Es musste mittelfristig mit einer grösseren Überbauung gerechnet werden. Damit bestand die Gefahr, dass die Schmiede gewissermassen in den „Hinterhof“ einer modernen Gewerbe- und/oder Wohnliegenschaft zu liegen kam. Auch die bereits bestehende Überbauung der näheren Umgebung mit Tankstelle/Shop und Tiefgarageneinfahrt parallel zur Messerschmiede war nicht ideal. Die geplante Versetzung neben das Regionalmuseum Schlangenhaus im Städtchen Werdenberg konnte leider nicht realisiert werden.

Auf der Suche nach einer alternativen Lösung fanden bereits 2001 erste Kontakte mit Initianten des Grabser Mühlbachs statt. Nachdem die Politische Gemeinde Grabs die Liegenschaft Gehler erworben hatte, wurde im Juni 2010  eine Arbeitsgruppe gegründet, welche die Versetzung an den Grabser Mühlbach prüfte. Dieser Gruppe gehörten Vertreter der Historisch-Heimatkundlichen Vereinigung der Region Werdenberg, der Kulturkommission der Politischen Gemeinde Grabs und des Vereins Grabser Mühlbach an.

Die Abklärungen ergaben, dass eine Versetzung auf das Gehler-Areal vielfältige Vorteile hätte. Deshalb begann die Arbeitsgruppe Projektpläne und Kostenvoranschläge zu erstellen und überlegte sich, wie dieses Vorhaben finanziert werden könnte. Nachdem der Kantonsrat im Sommer 2011 einen Beitrag aus dem Lotteriefonds bewilligt und die Denkmalpflege einen Bundesbeitrag in Aussicht gestellt hatte, konnten die konkreten Vorarbeiten für die Versetzung in Angriff genommen werden. Gleichzeitig wurden weitere potentielle Geldgeber um Unterstützung angefragt.

Am 21. Dezember 2011 war es dann so weit: Die Messerschmiede Roth unternahm ihre (hoffentlich) letzte Reise an den Grabser Mühlbach. Mehr über diese aufsehenerregende Versetzung erfahren Sie in den folgenden Artikeln.

Eine Schmiede geht auf Reisen
Artikel und Fotos von Alexandra Gächter
W&O_22.12.11.pdf
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Stationen einer Spezial-"Züglete"
Fotos und Artikel von Reto Neurauter
Terra Plana 1_2012.pdf
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Nach mehr als 3 Jahren intensiver Renovierungsarbeiten steht die voll funktionstüchtige Maismühle im Jahr 2020 allen Besuchern zur Besichtigung offen.

 

Als Vorbereitung Ihres Besuches  können Sie die Maismühle in einem 3D-Modell erkunden.