Geschichte der Messerschmiede Roth

Caspar Roth 1848 - 1927
Caspar Roth 1848 - 1927

 

Nur wenige Schritte vom Marktplatz am Werdenberger See entfernt stand bis 2011 am Farbbach ein unauffälliges, zweistöckiges Gebäude. In diesem kleinen geschindelten Haus, das 1869 gebaut wurde, wirkten über 100 Jahre lang vier Generationen der Familie Roth als Messerschmiede. Urgrossvater Caspar Roth soll sich schon 1798 am Werdenbergersee niedergelassen haben.


Bis Anfang der 1930er Jahre wurden der Dengelhammer, der Schleifstein und die Polierscheiben mit Wasserkraft angetrieben. Dann wurde das Wasserrad durch einen Elektromotor ersetzt und das Wasserrecht gelöscht. Ein Neffe von Caspar Roth der vierten Generation nutzte diese einfache, aber genial eingerichtete Werkstatt bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.


1977 musste die nicht mehr benützte Messerschmiede einer neuen Quartier-strasse weichen. Dank dem unermüdlichen Einsatz des Heimatschutz-Bezirks-vertreters, konnte verhindert werden, dass eine der letzten ländlichen Messerschmieden der Schweiz abgerissen wurde. Mit Unterstützung der Politischen Gemeinde Buchs, des Kantons (Lotteriefonds) und des Heimatschutzes wurde 1978 das Zeugnis eines aussterbenden Handwerks um rund 25 Meter versetzt.


Die neue Besitzerin, die Historisch-Heimatkundliche Vereinigung der Region Werdenberg, restaurierte die Werkstatt und die Betriebseinrichtung mit Hilfe diverser Firmen und Institutionen. Am 2. Mai 1987 wurde die wieder funktionsfähige Messerschmiede feierlich eröffnet.


Bereits 1988 wurde das Grundstück, auf dem die unter Schutz gestellte Messerschmiede im Baurecht stand, leider als Bauland verkauft. Eine grundlegende und auf Dauer abgesicherte Lösung drängte sich auf. 1990 fand die Anlage als attraktive Demowerkstätte Aufnahme ins Konzept des Regionalmuseums Schlangenhaus Werdenberg. 1993 wurde die Stiftung RMS Eigentümerin der Messerschmiede. 1998 war eine ausreichende finanzielle Basis für die Versetzung gesichert. Die Baubewilligung wurde erteilt, die Versetzung detailliert geplant. Aus verschiedenen Gründen konnte dieses Projekt jedoch nicht realisiert werden. 2001 fanden erste Kontakte mit Initianten des Grabser Mühlbachs statt, die eine alternative optimale Einbettung in einen historischen Kontext eröffneten.

 

Mehr über die interessante Geschichte der Messerschmiede und über das Handwerk des Messerschmieds erfahren Sie im unten stehenden Artikel.

Die Messerschmitte am Farbbach in Buchs
Gerhard R. Hochuli, 1989
Terra Plana 4:1989.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.4 MB

Nach mehr als 3 Jahren intensiver Renovierungsarbeiten steht die voll funktionstüchtige Maismühle im Jahr 2020 allen Besuchern zur Besichtigung offen.

 

Als Vorbereitung Ihres Besuches  können Sie die Maismühle in einem 3D-Modell erkunden.